Direkt zum Inhalt

Krisenstab des Kreises Heinsberg probt den Ernstfall in Münster

Eine extreme Unwetterlage mit Überschwemmungen, Stromausfällen, Großbränden und der Sorge vor Plünderungen im Kreis Heinsberg war das Szenario einer dreitägigen Übung für den Krisenstab und den Stab der Einsatzleitung des Kreises Heinsberg in Münster. Die beiden Führungsstäbe werden im Fall einer Großeinsatzlage oder einer Katastrophe einberufen, um die Lagen abzuarbeiten und zu koordinieren.

Die rund 60 Teilnehmer aus Kreisverwaltung, den Feuerwehren des Kreises, THW, Polizei, Bundeswehr, Rettungsdienst, Energieversorger NEW, Wasserverband Eifel-Rur und dem Deutschen Roten Kreuz stellten während der Krisenstabsübung am Institut der Feuerwehr NRW in Münster (IdF) die Kommunikation zwischen den Stäben auf die Probe, dokumentierten die jeweiligen Einsatzlagen, simulierten das Meldewesen und übten das Abrufen zusätzlicher Ressourcen. Das Übungsszenario war anspruchsvoll: Simuliert wurde ein Unwetterszenario, das zunächst Evakuierungen im südlichen Kreis Heinsberg notwendig machte und in dessen Folge es später auch im nördlichen Kreis Heinsberg zu Stromausfällen und Großbränden kam und sogar die Evakuierung des Erkelenzer Krankenhauses zur Diskussion stand.

Für den Stab der Einsatzleitung stand während der Übung die Organisation und Koordination von Menschenrettung und Brandbekämpfung im Vordergrund. Außerdem erforderte die Aufgabenstellung, Verletzte zu transportieren und Messungen vorzunehmen. Die Einsatzkräfte bereiteten Räumungen vor, strukturierten die Einsatzstellen, legten Bereitstellungsräume fest, kümmerten sich um den Eigen- und Grundschutz und übten die Kommunikation. Weitere wichtige Übungsbereiche waren das Einsetzen der vorhandenen Kräfte sowie das Kalkulieren des Bedarfs für Nachforderungen.

Der Krisenstab sorgte derweil für die Warnung und Information der Bevölkerung und kümmerte sich um die Lageberichte. Zudem wurden die Ergebnisse aus den Messungen bewertet und Entscheidungen über mögliche Evakuierungen getroffen. Auch die Themen Unterbringung und Transportkapazitäten für unverletzte Betroffene lagen in der Verantwortung des Krisenstabs.

Philipp Schneider, Allgemeiner Vertreter des Landrats und Leiter des Krisenstabs, bilanziert: „Der Krisenstab des Kreises Heinsberg hat während der dreitägigen Übung am Institut der Feuerwehr NRW in Münster seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Wir haben Punkte herausgearbeitet, die wir nun noch effektiver abwickeln und damit das Krisenmanagement im Kreis Heinsberg noch ein Stück besser machen können.“ Auch Kreisbrandmeister Klaus Bodden ist mit dem Verlauf der Übung zufrieden und sagt: „Durch die Simulation unterschiedlicher Katastrophenszenarien können Führungskräfte lernen, unter Druck zu arbeiten und adäquate Entscheidungen zu treffen, um die Sicherheit der Einsatzkräfte und Bürger im Kreis zu gewährleisten. Das ist uns mit der Vorbereitung und Anleitung der Lehrkräfte des Institutes der Feuerwehr mit unser überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräften gut gelungen, um im Ernstfall optimal reagieren zu können. Wir konnten zahlreiche praktische Erkenntnisse für unsere Stabsarbeit im Kreis Heinsberg gewinnen.“